Vom Namen her etwas gefährlich, jedoch gesundheitlich unbedenklich und aufgrund der Vielzahl an wertvollen Eigenschaften sehr wünschenswert in der Ernährung! Obwohl Erythrit bei Menschen, die mit seinen Supermächten nicht vertraut sind, Misstrauen und negative Assoziationen hervorrufen kann, verdient es auf jeden Fall etwas mehr Anerkennung. Warum? Erythrit ist es zu verdanken, dass wir ein für alle Mal dem Weißzucker die Küchentür weisen und nach wie vor den Geschmack von süßem Kaffee, Kuchen und Desserts genießen können, ohne uns Sorgen darüber machen zu müssen, dass ein solches Menü gesundheitliche Probleme verursacht.
Was ist Erythrit eigentlich, welche Eigenschaften hat es und kann es in der täglichen Ernährung Zucker ersetzen, um gesünder zu essen und zu leben? Um diese Fragen zu beantworten, haben wir eine nützliche Wissensbasis über diesen einzigartigen Süßstoff zusammengestellt, der zu einem festen Bestandteil deiner Küche werden sollte, anstatt einen schlechten Ruf zu haben.
Was ist Erythrit?
Erythrit kommt auch unter einem anderen Namen vor – Erythritol. Obwohl diese beiden Begriffe schwer auszusprechen sind, lohnt es sich, sich diese zu merken, um zu wissen, dass es sich in jedem Fall um die gleiche Zutat handelt.
Sobald wir die „Zutat mit dem schwierigen Namen“ gelernt haben, können wir damit beginnen, sie genauer zu betrachten. Hier erwarten uns weitere Überraschungen. Viele Menschen sind verblüfft, dass Erythrit aus chemischer Sicht ein Zuckeralkohol ist. Es gehört also zur gleichen Gruppe organischer Verbindungen wie Xylit, Glycerin oder Sorbitrol.
Erythrit ist der einzige Zuckeralkohol unter den Süßungsmitteln, der praktisch kalorienfrei ist.
Obwohl das im Handel erhältliche Erythrit in einem streng kontrollierten Hefe-Glucose-Fermentationsprozess hergestellt wird, kommt diese Verbindung in einigen Früchten (Trauben, Melonen, Birnen), Meeresfrüchten, Algen und Flechten sowie in fermentierten Getränken (Wein) und Saucen (Sojasauce) in natürlicher Form vor.
Wie schmeckt es und wie erkennt man es an seinem Aussehen?
Es schmeckt mild süß im Gegensatz zu Zucker (um ca. 70-80%), ist aber optisch sehr ähnlich.
Es handelt sich um ein weißes Pulver, das aus leicht transparenten Kristallen besteht.
Wenn du nach den mit Erythrit enthaltenen Lebensmitteln suchst, such nach der Bezeichnung E968 auf den Etiketten. Unter dieser Bezeichnung versteckt es sich manchmal in Marmeladen, Götterspeisen, Eis, Senf, Trockenfrüchten und Frühstücksflocken sowie zuckerfreien Kaugummis. Somit weißt du jetzt auch, dass nicht jedes E ein Grund dafür ist, ein Produkt zurück ins Regal zu stellen!
Warum ist Erythrit am gesündesten?
Übersicht der Eigenschaften
Da wir so viel Gutes über diese scheinbar schwierige Zutat schreiben, ist es höchste Zeit, die Begeisterung mit einigen Fakten zu belegen.
Welche Eigenschaften machen es zum gesündesten Süßstoff?
Erythrit wird vom menschlichen Körper nicht metabolisiert, was in der Praxis bedeutet, dass etwa 90 % des Erythrits, das man zu sich nimmt, in den Blutkreislauf aufgenommen wird. Die restlichen 10 % wandern unverdaut in den Dickdarm und werden anschließend unverändert im Urin ausgeschieden. Dies liegt daran, dass wir keine Enzyme haben, die diese Verbindung verdauen könnten. Da nur sehr geringe Mengen in den Dickdarm gelangen, in dem es durch bakterielle Fermentation z. B. zu Blähungen und Durchfall kommt, gilt laut dem BZFE (Bundeszentrum für Ernährung) Erythrit auch nach dem Verzehr größerer Mengen als gut verträglich. Es soll erst ab etwa 70 g pro Tag, also beim übermäßigen Verzehr abführend wirken und Durchfälle verursachen.
Sein extrem niedriger glykämischer Index beträgt 0, was bedeutet, dass es perfekt für Diabetiker geeignet ist! Menschen mit Diabetes können Erythrit zu sich nehmen, ohne Angst vor Nebenwirkungen zu haben, da es keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat und den Insulinspiegel nicht erhöht.
Es ist ein Süßstoff, der als zahnfreundlicher Zuckerersatz gilt, was bedeutet, dass er den Kampf gegen Weißzucker definitiv gewinnt. Und wir alle wissen: Weißzucker begleitet uns doch von Jung auf als Hauptfigur in belehrenden Geschichten über die schädlichen Auswirkungen von Süßigkeiten auf die Zähne. Erythrit trägt nicht nur nicht zur Kariesbildung bei, sondern hemmt auch das Wachstum einiger Bakterien, die für diese Krankheit verantwortlich sind.
Wenn du gerade auf Diät bist oder auf Low Carb achtest, solltest du unbedingt mehr über Erythrit erfahren!
Wie viele Kalorien (kcal pro 100 g) enthält Erythrit eigentlich?
Es sind deutlich weniger Kalorien als Haushaltszucker.
Man schätzt, dass es ca. 20 Kalorien pro 100 g Erythrit enthält. Dies bedeutet, dass du deine gesunden Gewohnheiten beibehalten kannst, ohne auf deinen süßen Lieblingsgeschmack verzichten zu müssen. Und je weniger du auf Produkte verzichten musst, desto leichter wird es, durchzuhalten und den gewünschten Effekt zu erzielen.
Erythrit hat auch einen höheren Gehalt an Anti oxidative Eigenschaften – es hilft, freie Radikale zu entfernen und verlangsamt den Alterungsprozess des Körpers.
Um sicher zu gehen, dass wir ein absolut sicheres Produkt in unsere Ernährung aufnehmen, lohnt es sich noch auf Expertenmeinungen zu beziehen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Erythrit ein vollständig getesteter Lebensmittelzusatzstoff, der auch bei täglichem Verzehr keine Bedrohung für uns darstellt. Deutsche Wissenschaftler haben et al. unter der Leitung von Dr. Astrid Mach-Aigner von der Technischen Universität Wien ein Verfahren entwickelt, um den kalorienarmen Süßstoff Erythrit aus Stroh mit Hilfe eines neuen gentechnisch veränderten Pilzes herzustellen.
Sei bereit für Veränderungen!
Vom Wissen zur (kulinarischen) Praxis – wie kann man Erythrit in der Küche verwenden? Es ist gar nicht schwer, normalen weißen Zucker durch das Erythrit zu ersetzen: unser gesunder Zuckerersatz löst sich schnell in Kaffee und Tee auf, verleiht den meisten Backwaren den Geschmack und passt super in Desserts und Haferbrei mit weniger Kalorien als Zucker.
Man sollte aber in Betracht ziehen, dass die Verbindung des Fermentations- und Karamellisierungsprozesses nicht gegeben ist. Bei der Zubereitung von Hefeteig, Crème Brûlée oder Karamell werden wir es also nicht verwenden können.
Wenn du normalen Zucker durch Erythrit ersetzen und den gleichen Geschmack erhalten möchtest, vergiss nicht, die Süßstoffmenge leicht zu erhöhen. Beispielsweise in einem Rezept, das 100 g herkömmlichen Zucker vorsieht, solltest du etwa 150 g pro 100 Gramm der gesünderen Alternative verwenden.
Fazit
Erythrit ist eine gute Alternative zu Weißzucker und dank seinen Eigenschaften ist es möglich, gesunde Gewohnheiten in die Ernährung aufzunehmen, ohne auf den süßen Geschmack verzichten zu müssen.
Obwohl es sich um einen gesunden Süßstoff handelt, sollten wir ihn nicht als Allheilmittel behandeln. Beim Verzehr von Zuckeraustauschstoffen sollten wir wie bei allen Ernährungsgewohnheiten gemäßigt und vernünftig sein. Zudem ist die Herstellung vergleichsweise teuer, was das Ganze den hohen Preis erklärt. Allerdings auf lange Sicht die Argumentation von gesünder leben definitiv rechtfertigt.
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